Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Vor Corona sah es so aus, dass wir von Ort zu Ort eigentlich von Ostern bis 23. Dezember Woche für Woche gereist sind."

Udo Biebel, Schausteller
Biebel GbR, Rüsselsheim

 

Karussellpferde Ivonne und Eva

Der Arbeitsplatz der hölzernen Stuten mit echtem Rosshaarschweif ist das nahezu 100-jährige Pferdekarussell, das vor Corona die Herzen der Kirmesgäste höherschlagen ließ. Seit den Lockdowns wartet es in Einzelteilen zerlegt auf seinen nächsten Einsatz.

Ab März 2020 werden Volksfeste, Märkte und Kirmessen bis weit in den Herbst flächendeckend abgesagt. Zu diesem Zeitpunkt hat für die meisten Schausteller die neue Saison noch nicht begonnen und die letzten Einsätze auf den Weihnachtsmärkten des Vorjahres liegen schon einige Monate zurück. Für viele Familienbetriebe fallen die kompletten Einnahmen weg.

Im Sommer sind dann kleine Veranstaltungen mit Hygienekonzept wieder erlaubt, wie z.B. die „Kerb light“ in Königstädten. Doch deren Beschickung lohnt sich finanziell meistens nicht. Die Hoffnung der Branche ruht auf den Wintermärkten. Mit ansteigenden Fallzahlen im Herbst und dem harten Lockdown ab 16.12.20 ist daran nicht mehr zu denken und selbst einzelne Bratwurst- oder Glühweinbuden werden geschlossen.


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum