Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Als Sängerin ist man darauf gefasst, einen eher unsicheren Arbeitsalltag zu haben."

Nike Tiecke, Sängerin / Klavier- und Gesangslehrerin
Musikschule Rüsselsheim

Notenbuch

Nach dem Tourneeabbruch entscheidet sich die ausgebildete Musicaldarstellerin zu einem Genrewechsel. Mithilfe der Sammlung bekannter Arien erweitert sie ihr Repertoire im klassischen Gesang.

Kochlöffel

Während des Lockdowns stehen Gourmet-Gerichte auf dem Programm. Die freie Zeit nutzt die Sängerin zum Kochen und Ausprobieren neuer Rezepte.

Für den Kulturbetrieb bedeutet die Pandemie einen sofortigen Stopp. Theater und Veranstaltungsorte schließen, Auftritte werden abgesagt und Tourneen abgebrochen. Die 1,3 Millionen dort Tätigen sind je nach Beschäftigungsverhältnis ganz unterschiedlich betroffen: Homeoffice, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit.

Künstlerinnen und Künstler können als Solo-Selbstständige zwar Corona-Hilfen beantragen, im Laufe der Krise benötigen dennoch viele finanzielle Unterstützung durch die staatliche Grundsicherung. Die während der veranstaltungsfreien Zeit produzierten digitalen Kulturangebote sind nur ein Trostpflaster und lohnen sich in finanzieller Hinsicht meist nicht. Die Frage nach der beruflichen Zukunft stellt sich für viele so: Sollte ich besser umsatteln und noch einmal von vorn beginnen?


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum