Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Der Umgang der Politik mit meiner Branche hat es sehr schwierig gemacht."

Irina Le Fey, Sexarbeiterin und Inhaberin der
Escort-Agentur Plescort, Frankfurt a.M.

 

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Solange Sexarbeit pandemiebedingt untersagt ist, ruht die Arbeitskleidung unberührt im Kleiderschrank.

Der Shutdown trifft die organisierte Sexarbeit in Deutschland besonders hart. Corona-Verordnungen verbieten den Betrieb von Bordellen, Stundenhotels und Terminwohnungen komplett. Der harte Schnitt verlagert die Prostitution in schwer kontrollierbare Bereiche wie Hotels und Privatwohnungen. Der illegale Straßenstrich brummt. Hilfen stehen legal betriebenen Bordellen und Clubs sowie registrierten Selbstständigen zu. Der größere Teil der Prostituierten ist jedoch nicht gemeldet und hat deshalb keinen Anspruch.

Branchenintern wird ein Nothilfefonds für Betroffene ins Leben gerufen. Auf Demon- strationen fordern sie Öffnungsperspektiven und die Gleichbehandlung mit anderen körpernahen Dienstleistungen. Nach dem ersten Lockdown bleibt das generelle „Go“ zur Wiedereröffnung aus. Vielerorts wird gegen die je nach Bundesland unterschiedlich ausfallenden Einschränkungen geklagt. Im Juni 2021 kommt es nach mehr als einem Jahr schrittweise zu Öffnungen in ganz Deutschland.


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum