Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Eigentlich sind nach den Sommerferien 80 % von dem, was mich als Lehrer ausgemacht hat, weggefallen."

Frauke Preisler, Gymnasiallehrerin für Musik und Englisch
Dreieichschule Langen

Zusammengeklappter Notenständer

Der Musikunterricht in der Pandemie ist in der Schule nur eingeschränkt möglich: Das Singen, das Musizieren mit Blasinstrumenten, im Ensemble und in AGs werden untersagt.

Als es im Frühjahr 2020 zu Schulschließungen kommt, müssen zunächst einmal die Grundlagen für das Homeschooling und den Unterricht auf Distanz geschaffen werden. Viele Kinder haben weder Zugriff auf ein Tablett noch auf einen Computer. Die Schere zwischen den gut ausgestatteten Lernenden aus der Mittel- und Oberschicht und denen aus Brennpunktschulen klafft immer weiter auseinander. Mit dem Digitalpakt versuchen Bund, Länder und die Gemeinden als Schulträger, Abhilfe zu schaffen. So kauft Rüsselsheim bis Ende Oktober 2020 1.100 digitale Endgeräte für die Rüsselsheimer Schulen, finanziert aus dem Sofortprogramm.

Bei Frauke Preisler wird das Wohnzimmer in Rüsselsheim zum Unterrichtsraum, von dem aus sie Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern aus Dreieich hält. Ihr Ehrgeiz ist u.a. die Entwicklung von Arbeitsaufträgen, die von den Kindern selbstständig und ohne Assistenz der Eltern erledigt werden können. Nach den Sommerferien ist die Wiedersehensfreude in der Schule groß. Die Hygieneregeln schränken das gemeinsames Musizieren aber stark ein.


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum