Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Selbst der Zahnarzt und die Zahnärztin müssen jetzt im Infektionsschutz-Team mitarbeiten."

Dr. Ute Kepper, Fachdienstleitung Gesundheitsschutz
Dr. Doris Grall-Ayeni, Ärztin im Infektionsschutz
Gesundheitsamt Groß-Gerau

 

Headset

Zentrales Werkzeug zur Nachverfolgung der Infektionsketten in den Fallbearbeitungsteams.

Mit Pandemiebeginn rücken die rund 400 kommunalen Gesundheitsämter ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit und die Kritik an ihnen reißt nicht ab. Ihre Arbeit wird vor allem beim Management der Infektionsfälle sichtbar. Werden Infektionen gemeldet, müssen Betroffene kontaktiert, notwendige Maßnahmen wie Quarantäne angeordnet und Kontaktpersonen ermittelt werden. COVID-19- Fälle werden an die zuständige Landesbehörde und von dort an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Um das effizient leisten zu können, müssen nach Jahren des Personalabbaus in kurzer Zeit viele Mitarbeitende eingestellt und geschult werden.

Aus der Bundeswehr, den Hochschulen und anderen Fachbereichen und Verwaltungen kommt Verstärkung. In den Hochphasen der Pandemie ist die Kontaktnachverfolgung trotzdem nicht mehr zu schaffen. Im Groß- Gerauer Gesundheitsamt werden aus 45 Angestellten 100. Ihre Arbeitsplätze finden die Neuen im Homeoffice, in der Kreisvolkshochschule, in einer dreistöckigen Container-Anlage und zeitweise auch in der alten Kfz-Zulassungsstelle in Rüsselsheim.


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum