Corona im Rückspiegel. Arbeitsalltag in der Krise

„Quarantäne war voll langweilig. Vierzehn Tage zu Hause, ist zu viel."

Ayoub Jennati, Müllwerker / Lader
Städteservice Raunheim Rüsselsheim AöR

 

Biotonne, Handschuhe und FFP2-Maske

Nach dem Leeren der Tonnen und vor dem Einstieg ins Fahrzeug gilt: Arbeitshandschuhe ausziehen, Hände desinfizieren, Maske aufsetzen.

Die Abfallentsorgung muss auch während der Pandemie zuverlässig funktionieren. Sonst droht eine vielleicht ebenso große Gesundheitsgefahr wie sie das neue Virus schafft. Die Entsorgungsbetriebe planen die Touren um und schicken einen Teil des Personals nach Hause. Was paradox klingt, ist eine kluge Vorsorge. Wenn der Mitarbeiter einer aktiven Schicht sich infiziert, muss das ganze Team in Quarantäne. Dann treten die Kolleginnen und Kollegen aus den Notfallteams in Aktion.

Während der Lockdowns werden Keller und Dachböden aufgeräumt und es wird massenweise online eingekauft. Als die Wertstoffhöfe vielerorts im Mai 2020 wieder öffnen, bilden sich lange Schlangen. Kunststoffverpackungen und Einmalprodukte erleben eine Renaissance: In den Monaten März und April 2020 fällt 11% mehr Verpackungsmüll an als in den Vorjahresmonaten. Und auch die Straßenreinigung muss sich nicht nur vermehrt mit achtlos weggeworfenen To-Go-Verpackungen plagen: An allen öffentlichen Orten liegen die allgegenwärtigen OP-Masken herum.


F. Möllenberg / Stadt- und Industriemuseum